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Istanbuler Pfarrer Holger Nollmann sprach auf Sondersynode der Evangelischen Kirche im Rheinland
Religionsfreiheit war ein wichtiges Thema auf der Sondersynode der Evangelischen Kirche im Rheinland am 4. September in Duisburg. Die Synode verabschiedete ein Papier, das fordert, den Fragen der Religionsfreiheit und des interreligiösen Dialoges mehr Gewicht zu geben.
Zum Thema Religionsfreiheit sprach Holger Nollmann, der seit vielen Jahren die deutschsprachige evangelische Gemeinde in Istanbul leitet. Er sagte u.a.: "Nicht zuletzt aufgrund meiner Erfahrungen mit dem türkischen Religionsrecht, das eine Mischung aus einem Gefahrenabwehr-Laizismus und einer aus Gründen der Staatsraison strikt hierarchischen Behandlung der Religionen darstellt, stahlt das bundesdeutsche Modell in besonders hellem Licht." Nollmann rief dazu auf, den interreligiösen Dialog zu pflegen: "Prämisse aller integrationspolitischen Bemühungen muss die Anerkennung der schlichten Tatsache sein, daß der Islam zu einem dauerhaften Bestandteil der deutschen Gesellschaft geworden ist."
Die prekäre Lage der christlichen Minderheiten in muslimischen Ländern wird hier in Deutschland oft "dem Islam" angelastet. Sie wird als Argument gegen eine weitere Integration oder gar Gleichstellung des Islams verwendet. Holger Nollmann war Mitglied des Christlich-Islamischen Forums der Christlich-Islamischen Gesellschaft e.V. Wer sich mit den gängigen Klischees und Verkürzungen nicht zufriedengeben will, findet interessante, konkrete und sachliche Informationen auch auf den Seiten der deutschsprachigen christlichen Gemeinden in der Türkei:
Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in der Türkei
07.09.2010