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Muslimische Notfallbegleiter unterstützen Notfallseelsorge in Oberhausen
In Oberhausen unterstützen nun drei muslimische Notfallbegleiter die Christliche Notfallseelsorge. Die Zusammenarbeit ist zwischen der Muslimischen Notfallbegleitung und der Ökumenischen Notfallseelsorge in Oberhausen vereinbart worden. Ein entsprechender Kooperationsvertrag mit Vertretern des Evangelischen Kirchenkreises Oberhausen und des Katholischen Stadtdekanats Oberhausen ist Ende November unterzeichnet worden und trat am 15.12.2014 in Kraft.
Wie Menschen mit persönlichen Schicksalsschlägen umgehen, hängt auch vom religiösen und kulturellen Hintergrund ab. Deshalb hat die Christlich-Islamische Gesellschaft e.V. vor einigen Jahren das Projekt "Notfallbegleitung für Muslime und mit Muslimen" ins Leben gerufen. Das Projekt ist als Ergänzung / Unterstützung der christlichen Notfallseelsorge zu sehen.
Zur Vorbereitung auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit haben die drei Oberhausener eine Qualifizierung absolviert, die von der Christlich-Islamischen Gesellschaft e.V. in Zusammenarbeit mit dem Landespfarramt für Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland angeboten wird. Durch die Einbeziehung des Vereins zur Förderung der kommunalen Prävention in Oberhausen e.V. konnte die Finanzierung der Fortbildungsmaßnahme sichergestellt werden. Der Ausbildungskurs startete im März 2014 und endete am 18.10.2014 mit der Überreichung der Zertifikate.
"Durch die Integration in das Oberhausener Notfallsystem stehen mit den Notfallbegleitern unseren muslimischen Mitbürgern Menschen zur Seite, die den besonderen kulturellen und religiösen Hintergründen gerecht werden. Nur durch die enge Vernetzung von Rettungskräften, christlichen Notfallseelsorgern und muslimischen Notfallbegleitern kann die bestmögliche Betreuung der Menschen gewährleistet werden", freute sich Kerstin Wittmeier, Polizeipräsidentin und gleichzeitig Vorsitzende des Fördervereins.
"Für uns ist die Qualifizierung und die Zusammenarbeit mit den muslimischen Notfallbegleitern ein sehr wichtiger Schritt, der zu einem Miteinander von Muslimen und Christen in unserer Gesellschaft beiträgt. Um die Zahl der Notfallbegleiter zu steigern, ist ein weiterer Kurs im nächsten Jahr geplant", so Frau Hülya Ceylan, Koordinatorin der Muslimischen Notfallbegleitung und Vorstandsmitglied der Christlich-Islamischen Gesellschaft e.V.
Doris Schulz, stellvertretende Vorsitzende der Christlich-Islamischen Gesellschaft e.V.: "Die Christlich-Islamische Gesellschaft fördert die Verständigung und den Dialog zwischen Christen und Muslimen auf verschiedenen Ebenen, auch mit Durchführung von Qualifizierungskursen für Muslimische Notfallbegleitung. Wir gratulieren der Stadt Oberhausen zur Integration der Muslimischen Notfallbegleitung in ihr Notfallsystem. Ein besonderer Dank gilt den Menschen, die sich als Muslime ehrenamtlich für ihre Mitmenschen einsetzen werden".
Michaela Breihan von der Oberhausener Notfallseelsorge: "Ich bin neugierig und freue mich, dass die Ökumenische Notfallseelsorge durch die interkulturelle und interreligiöse Dimension, die die muslimischen Notfallbegleiter und die Notfallbegleiterin mitbringen, eine Erweiterung erfährt und ich hoffe, dass wir alle daran wachsen werden zum Wohle der Oberhausener Bevölkerung."
17.12.2014