Rufe neben Gott keine andere Gottheit! Es gibt keine Gottheit außer ihm. Alles vergeht außer seinem Angesicht.
Islam, Sure 28:88

Denn es steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen!"
Christentum, Evangelium nach Matthäus 4:10

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Ruprecht Polenz beklagt Zerrbild des Islam

Ruprecht Polenz hat die christlichen Kirchen aufgefordert, sich für ein besseres Image des Islam in Deutschland einzusetzen. „Die Muslime sind auf solche Leumundsbürgen dringend angewiesen, denn sie haben es schwer, sich Gehör zu verschaffen. Es herrscht ein Zerrbild des Islam“, sagte der Bundestagsabgeordnete am Montagabend in Münster in einer Podiumsdiskussion zum Thema Religionsfreiheit am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster. 

 Ein „beträchtlicher Teil“ der Deutschen spreche dem Islam ab, eine Religion zu sein, kritisierte Polenz. „In Diskussionen um Moscheen oder Religionsunterricht bezeichnen sie ihn als politische Ideologie oder als faschistisch.“ Die Kirchen sollten sich daher als Leumundsbürgen für die dritte Weltreligion einsetzen. „Wenn man die christliche Botschaft ernst nimmt, gehört das dazu, ohne dass man dafür die theologischen Differenzen aufheben müsste.“ Das Recht auf Religionsfreiheit gelte auch für den Islam, betonte der Politiker. „Das wird in Deutschland aber nicht von allen ernst genommen.“ 

 Polenz kritisierte auch den Begriff der „christlich-jüdischen Leitkultur“. Das Verhältnis zwischen Christen und Juden auf diese Weise zu harmonisieren, sei mit Blick auf das 19. Jahrhundert oder die Zeit des Nationalsozialismus „hanebüchen“. Der Begriff diene lediglich dazu, Muslime auszugrenzen. „Es ist geradezu pervers, unter Einbeziehung des Judentums eine dritte Religion auszuschließen“, sagte der Politiker bei der Diskussion „Religionsfreiheit unter Druck“ im Franz Hitze Haus. 

 Ruprecht Polenz ist Mitglied des Kuratoriums der Christlich-Islamischen Gesellschaft und Vorsitzender der Christlich-muslimischen Friedensinitiative. Die Veranstaltung war Teil der Tagung „Freiheit, Gleichheit, Religion“. 

Weitere Informationen zu diesem Projekt der Universität Münster finden Sie unter www.religion-und-politik.de/forschung/projekte/a16.html

01.03.2011