Gott spricht: "Kind Adams, ich war krank und du hast mich nicht besucht." Der Mensch antwortet: "O Herr, wie kann ich dich besuchen, wo du doch der Herr der Welten bist?" Gott spricht: "Hast du nicht gewusst, dass einer meiner Diener krank war, und du hast ihn nicht besucht? Hast du nicht gewusst, dass du, wenn du ihn besucht hättest, mich bei ihm gefunden hättest?"
Islam, Ausspruch des Propheten Muhammad (Hadith)

"Ich war krank, und ihr habt mich besucht. Ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen." Dann werden ihm die Gerechten antworten: "... Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?" Darauf wird der König ihnen antworten: "Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."
Christentum, Evangelium nach Matthäus 25:36ff

Literatur

Rohe, Mathias

Das islamische Recht

Geschichte und Gegenwart

München: C. H. Beck Verlag, 2009.

Gebunden, 621 Seiten, 39,90 €

ISBN 978-3-406-57955-4

Rohe: Das islamische Recht

Professor Mathias Rohe, Jurist und Islamwissenschaftler, Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung an der Universität Erlangen-Nürnberg, gilt als ausgezeichneter Kenner des islamischen Rechts – und dieses hat er nun in einem gewichtigen Werk knapp und doch ausgewogen dargestellt: Es handelt sich um die erste umfassende deutschsprachige Darstellung des islamischen Rechts seit Jahrzehnten.

Das Buch gibt Antwort auf die Fragen, was ist die Scharia? Und was ist eine Fatwa? Oder ob es im Islam eine Gleichberechtigung der Geschlechter geben kann. Rohe beschreibt in den ersten beiden Teilen (Die Geschichte des islamischen Rechts; Modernes islamisches Recht) die Entstehung, Entwicklung und gegenwärtige Ausformung des islamischen Rechts erläutert islamische Rechtsfindungsmethoden und schildert die Grundzüge des Familien-, Völker-, Straf- und Wirtschaftsrechts. Dabei kommen auch grundlegende Unterschiede zwischen Sunniten, Schiiten und anderen Richtungen zur Sprache.

Sein besonderes Augenmerk gilt im dritten Teil „Wege des islamischen Rechts in der Diaspora“ den Regelungen für Muslime in einer nichtislamischen Umgebung, z.B. in Indien und Kanada, vor allem aber in Deutschland. Ein Ausblick auf Perspektiven des islamischen Rechts in einer globalisierten Welt (S. 393-403) beschließt dieses anschaulich geschriebene Standardwerk. Auf 400 Seiten Text folgen noch 110 Seiten Anmerkungen eine 60-seitige Literaturliste, ein ausführliches Glossar arabischer Termini, schließlich ein Personen- und Sachregister.

Erscheinungsjahr: 2009

Stichworte: Islamisches Recht, Scharia, Fatwa, Diaspora, Deutschland, Gleichberechtigung