Rufe neben Gott keine andere Gottheit! Es gibt keine Gottheit außer ihm. Alles vergeht außer seinem Angesicht.
Islam, Sure 28:88

Denn es steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen!"
Christentum, Evangelium nach Matthäus 4:10

Literatur

Lahbabi, Mohamed Aziz

Der Mensch: Zeuge Gottes

Entwurf einer islamischen Anthropologie

Ausgewählt, übersetzt und kommentiert von Markus Kneer
Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2011
220 Seiten
ISBN 978-3-451-30346-3
19,95 EURO


Der marokkanische Philosoph M. Aziz Lahbabi (1923–1993) dürfte außerhalb einiger Fachkreise in Deutschland ein weitgehend Unbekannter sein. Umso mehr ist das Engagement der Georges-Anawati-Stiftung zu würdigen, eine Auswahl aus seinem anthropologischen Werk zu ermöglichen. Lahbabi war der erste Inhaber des Lehrstuhls für allgemeine Philosophie an der Muhammad-V.-Universität in Rabat/Marokko. Er war Präsident der marokkanischen Gesellschaft für Philosophie. Aufgrund seines schriftstellerischen Wirkens wurde er 1988 für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen.

Die Rede vom Menschen als Person ist vielen Christen so vertraut, dass ihnen oft nicht klar ist, wie tief dieser Begriff von der christlichen Religion und der europäischen Kultur geprägt wurde. Für Muslime ist er nicht so selbstverständlich. Deshalb ist eine Bestimmung des Begriffes der Person im Rückgriff auf die islamischen Quellen ein wesentlicher Beitrag für den Dialog über das christliche und das muslimische Menschenbild zuzuweisen.

Lahbabi nimmt das muslimische Glaubensbekenntnis zum Ausgangspunkt seines Diskurses über den Menschen als Person und versucht grundlegende anthropologische Fragen aus islamischer Perspektive zu beantworten: Worin besteht aus islamischer Perspektive die Würde des Menschen? Worin besteht seine Verantwortung? Und wenn Muslime und Christen über den Menschen sprechen, meinen sie dann dasselbe? Wo gibt es Gemeinsamkeiten, wo Unterschiede.

Lahbabis zentrales Werk „Der muslimische Personalismus“ und drei weitere Aufsätze werden hier nun erstmals in deutscher Übersetzung vorgelegt.

Das Buch ist Band 5 der Reihe „Religion und Gesellschaft. Modernes Denken in der islamischen Welt“ der Georges-Anawati-Stiftung. Ausgewählt, übersetzt und in einer ausführlichen Einleitung kommentiert werden die Texte von Markus Kneer, Beauftragter des Erzbistums Paderborn für den christlich-muslimischen Dialog und Mitglied der CIG.

Erscheinungsjahr: 2011

Stichworte: Islam, Anthropologie, Philosophie, Mensch, Person, Glaubensbekenntnis