Wehe den Betenden, die während des Gebets unachtsam sind, die dabei nur gesehen werden wollen.
Islam, Koran Sure 107:4-6

Wenn ihr betet, dann tut es nicht wie die Scheinheiligen! Sie beten gern öffentlich in den Gotteshäusern und an den Straßenecken, damit sie von allen gesehen werden.
Christentum, Evangelium nach Matthäus 6:5

Literatur

Sezgin, Hilal (Hrsg.)

Das Manifest der Vielen

Deutschland erfindet sich neu

232 Seiten, 12,90 Euro
Verlag Blumenbar, Berlin 2011
ISBN-13: 978-3936738742


29 Autorinnen und Autoren mit islamischem Glauben oder Hintergrund schreiben Essays oder Kurzprosa, mal nüchtern analysiert, mal launisch und polemisch - heterogene Texte, so wie auch "Migranten" oder "Muslime" heterogen sind. Es geht um die derzeitige "Integrationsdebatte" in Deutschland, darum, wie es sich anfühlt, als Minderheit in Deutschland zu leben, was Islam in Deutschland sein kann, warum Muslime nicht jammern sollen, wie ein Sarrazin mit seiner Medieninszenierung weder Tabus brach noch der Mund verboten wurde und dass Muslime und "Migranten" selbstverständlich auch Deutsche sind.

Das "Manifest der Vielen" ist somit Gegengift gegen die Sarrazin-Lektüre: Um sich nicht abzuschaffen, muss Deutschland sich neu erfinden. Begriffe wie Migrant, Moslem, Deutscher, Fremder lösen sich dabei immer mehr auf, in den Vordergrund treten kritische Analysen und persönliche Geschichten. Ergebnis ist eine Vielfalt der Stimmen für "das Eigenrecht gelebten Lebens".

Die Herausgeberin ist freie Journalistin und Buchautorin. Sie schreibt unter anderem für "Die Zeit" und die taz.

Erscheinungsjahr: 2011

Stichworte: Muslime, Lebenswirklichkeit, Islam in Deutschland, Populismus, Islamkritik